Eine störungsökologische Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt, Widerstandsfähigkeit und Regeneration von Landschaften in Zeiten des Klimawandels
In der Natur ist nichts so beständig wie die Dynamik und die Veränderung. „Panta rhei“ sagten die griechischen Philosophen, wenn sie das Gesetz des ständigen Wandels meinten. Dynamik und Veränderungen gehören zum Leben. Ohne sie würden Evolution und Wachstum unmöglich. Der Begriff des Ökologischen Gleichgewichts ist im Naturschutz noch vor wenigen Jahrzehnten hoch angesehen gewesen, sollte heute aber nicht mehr verwendet werden. „Gleichgewicht ist out – dynamische Stabilität ist in“, so die einfache Formulierung. Paradoxerweise bieten gerade die natürlichen aber auch die anthropogenen Störungen diese notwendige dynamische Stabilität in Ökosystemen. An der Universität Bayreuth beschäftigt sich besonders die Professur für Störungsökologie und Vegetationsdynamik seit fast zwei Jahrzehnten mit den Zusammenhängen und Effekten von Störungen auf Artengemeinschaften und Ökosysteme. Wichtige Themen wie die Anpassungsfähigkeit, Toleranz, Widerstandsfähigkeit, Robustheit und Regeneration von Arten, Artengemeinschaften und Ökosystemen bei erfolgten Störungen werden im Vortrag dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt der Bayreuther Forschung bildet der Klimawandel und dessen Auswirkungen zu den genannten Parametern. Wie wirken sich unterschiedliche Störungen (Kaskaden) auf Ökosysteme aus (z.B. Dürre, Borkenkäfer und Waldbrand)? Eine weitere Frage ist auch, ob und in welchem Ausmaß erfolgte Störungen die Möglichkeit eröffnen, dass sich gebietsfremde Arten etablieren können.
Referent und Referentin:Dr. Andreas von Heßberg, LBV Kreisgruppe Bayreuth Prof. Dr. Anke Jentsch, Universität Bayreuth
Ort: Umweltinformationszentrum Lindenhof