Das Rebhuhn, einst Charakterart der Ackerlandschaften, ist heute in weiten Teilen Deutschlands auf kümmerliche Reste seines einstigen Bestandes zusammengeschmolzen. Begründet wurde dieser Rückgang in erster Linie durch die strukturelle Verarmung und Chemisierung der Landwirtschaft, die sich wiederum nicht unwesentlich aus den soziologischen Umwälzungen und dem Konsumverhalten der letzten Jahrzehnte speist. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch eine Reihe anderer Faktoren, etwa potentiell ungünstiges Klima (Starkregenereignisse im Frühsommer), geändertes Freizeitverhalten der Menschen und eine erheblich erhöhte Dichte an Fressfeinden wie z.B. Füchsen, verwilderten Katzen oder Neozoen. Im Vortrag wird das seit 2018 durchgeführte Projekt „Agrarlandschaft Oberfranken“ vorgestellt. Das hier angewandte Artenschutzkonzept zeigt, dass das Rebhuhn trotz aller widrigen Umstände keinesfalls verloren gegeben werden muss, wenn alle Akteure, also Naturschützer, Landwirte, Behörden und Jäger gemeinsam auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Im Vortrag beleuchten wir, welche Mechanismen in unserem Projekt wirken, um das Rebhuhn nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu einer Wiederausbreitung anzuregen.
Referent: Dr. André Maslo, Ökologische Bildungsstätte Oberfranken
Ort: Online, Link unter: https://oberfranken.lbv.de/